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llll Adels IT- Service Filiale Neusser Str. Öffnungszeiten Aktuelle Angebote Adresse Telefonnummer - alle Infos zum Geschäft in Köln. You have full access to this open access article. Den konzeptionellen Anspruch einer histoire totale , den der Autor ebenfalls in der Einleitung erhebt, kann die Stadtgeschichte über weite Strecken recht überzeugend einlösen, denn Mergel spürt auch dem nach, was die Großprozesse der Urbanisierung und Industrialisierung für das Leben der einzelnen Städter bedeutet haben, wie sie erfahren, erlebt und erlitten wurden.
Mergel fragt, neben der Nachzeichnung der administrativ-technischen Entwicklung der Stadt, der Stadt als Ort politischer Kultur und als Sozialkörper, auch nach der Erfahrungsdimension der Einzelnen, die nach Köln gewandert sind, sich dort erfolgreich etabliert haben oder wieder weggezogen sind, nach den unglaublich hohen Mobilitätsraten in der Stadt, der Schule, dem Gesund- oder Kranksein, der Kriminalität oder der Gewaltneigung in der Bevölkerung.
Er nutzt dabei neben Sekundärliteratur vor allem zeitgenössische Quellen, insbesondere die städtische Statistik, die detaillierten Verwaltungsberichte der Stadt, aber auch Ego-Dokumente und Beobachtungen in den Medien, Berichte der staatlichen Stellen, die regelmäßig feinkörnige Bestandsaufnahmen der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Gesamtsituation Kölns an die Berliner Regierungsbürokratie lieferten.
In Anbetracht des spektakulären Zusammenbruchs des Kölner Stadtarchivs macht Mergel gewissermaßen aus der Not eine Tugend: Er wich teilweise auf andere Archive aus, in denen die staatliche Überlieferung des Blicks der preußischen Bürokratie auf Köln aufbewahrt wurde, nutzte Wirtschaftsarchive und das umfangreiche zeitgenössische Schrifttum. Seine Perspektive ist die Rekonstruktion des Erfahrungswandels. Das Buch gliedert sich in vier Großthemen und insgesamt 21 Kapitel.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Kulturkampf der er Jahre, der in einer so ausgeprägt katholischen Stadt wie Köln besonders hohe Wogen schlug. Allerdings unterstreicht Mergel auch, dass bei aller Schärfe der Konflikte im Zeichen neuer politischer Konstellationen sowohl die katholischen Repräsentanten vor Ort wie auch die liberalen Protagonisten bestrebt waren, den Konflikt wieder zu befrieden und einzuhegen.
Mergel zeichnet den Aufstieg des Munizipalsozialismus in dieser Periode nach, zeigt, wie die Stadtverordneten ihre anfängliche Zurückhaltung gegenüber kommunalem wirtschaftlichem Engagement aufgaben und verdeutlicht, wie sich Köln von der walking city zu einem technisch integrierten und differenzierten Verkehrs- und Kommunikationsraum entwickelte. Zuwanderer migrierten meist nicht in eine vollständig unbekannte Umwelt, sondern hatten Anlaufpunkte und Orientierungsfaktoren.
ROMANO-GERMANIC MUSEUM
Exemplarisch verdeutlicht Mergel dies im Mikro-Maßstab an zwei sozialstrukturell sehr unterschiedlichen Straßen, deren Sozialprofil er herausarbeiten, zugleich aber auch zeigen kann, dass bei aller Fluktuation der Haushaltsvorstände das häufige Vorkommen bestimmter Nachnamen auf Kettenwanderungen in Verwandtschaftsnetzwerken hinweist. Sehr stark sind auch Passagen wie die, in der Mergel in der Erklärung der hohen Kriminalitätsziffern plausibel macht, dass dies gar nicht primär Resultat der Großstadtwerdung Kölns darstellt, sondern auf ländliche Delinquenz zurückgeht, die sich nunmehr, angesichts großstädtischer polizeilicher Ermittlungsintensität, in gesteigerten Kriminalitätsraten niederschlug.
Bemerkenswert findet Mergel das trotz lautstarker Wahlkämpfe vergleichsweise konsensuelle Miteinander in der lokalen Politik, insbesondere zwischen Zentrum und Liberalen, was er auf die starke Stellung des Zentrums zurückführt, das bereits mit der zweiten Wählerklasse auch die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung eroberte, aber eine im Reichsmaßstab eher liberale, deutlich sozialpolitisch akzentuierte Richtung vertrat.
Im Weltkrieg wurde das Sonderbewusstsein der Stadt Köln noch deutlicher artikuliert, als Konrad Adenauer, erster Beigeordneter und ab Oberbürgermeister der Stadt, bestrebt war, die Versorgung Kölns stärker auf lokale Ressourcen als auf die Einbeziehung in die hochbürokratischen kriegswirtschaftlichen Versorgungssysteme zu gründen.
Die besondere Stärke von Mergels eindrucksvoller Geschichte Kölns liegt in erster Linie in der erfahrungsgeschichtlichen Durchdringung des Urbanisierungsprozesses. Sehr vielschichtig bringt der Autor zeitgenössische Beobachtungen und Problematisierungen zusammen mit Interpretationen der jüngeren sozial- und kulturgeschichtlichen Forschung etwa zu Migration, Gewalt oder Sexualität.
Kölner Dom
Die großartige visuelle Ausstattung mit Bildern, die jeweils kundig kommentiert werden, hat leider auf der statistischen Ebene keine Entsprechung. Obwohl Mergel intensiv mit Zahlen arbeitet und argumentiert, findet sich im Band kaum eine Tabelle. Der an kurzer quantitativer Orientierung interessierte Leser bekommt demnach keinen Überblick der Einwohnerentwicklung der Gesamtstadt und der Stadtteile, der Entwicklung des Kommunalhaushalts und der Schulden, der Kriminalität oder der Mobilitätszahlen, was durch das detaillierte Sachregister nur unvollkommen kompensiert wird.
Technische Universität Darmstadt, Darmstadt, Deutschland. You can also search for this author in PubMed Google Scholar. Correspondence to Dieter Schott. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Reprints and permissions. Schott, D. Mergel, Thomas : Köln im Kaiserreich. Neue Polit. Download citation. Published : 12 May Issue Date : July Anyone you share the following link with will be able to read this content:. Sorry, a shareable link is not currently available for this article. Provided by the Springer Nature SharedIt content-sharing initiative. Neue Politische Literatur Aims and scope Submit manuscript.
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